Blaualgen: Trübes Wasser vorsichtshalber melden

Blaualgen (Cyanobakterien) gehören zu den ältesten Lebewesen, sie sind Teil unseres Ökosystems und kommen in praktisch allen Gewässern vor: schwebend im Wasser, auf der Oberfläche oder als Steinbewuchs. Heisse Temperaturen, Trockenheit und eine gewisse Nährstoffkonzentration im Wasser können eine Massenvermehrung begünstigen. In diesem Fall wird von einer Blaualgenblüte gesprochen. Die mikroskopisch kleinen Algen werden nun für das Auge sichtbar. Dabei verfärbt sich das Wasser ungewöhnlich (intensiv grün, grün-blau, braun bis rötlich), wird trüb oder es bildet sich auffälliger Schaum, Flocken oder Schlieren. Zudem können teppichartig aufschwimmende Schichten weitere Indizien sein.

Meistens gefahrlos

In der Regel sind Blaualgen für Mensch und Tier harmlos. Manche Blaualgen bilden jedoch gesundheitsschädliche Gifte (Cyantoxine). Diese stellen wegen der meist tiefen Konzentrationen im Normalfall keine Gefahr dar. Bei einer Blaualgenblüte steigen die Konzentrationen im Wasser an und können dadurch ein gesundheitsgefährdendes Level erreichen. Die Blaualgen setzen die Gifte beim Absterben frei, die innerhalb von wenigen Tagen wieder abgebaut werden. Blaualgenblüten kommen vorwiegend in Seen, Weihern oder beruhigten Stellen von Fliessgewässern vor. Auch in Pfützen auf Wegen können Blaualgenblüten entstehen. Wichtig: Nicht in jedem Fall sind Blaualgen für Schaum, Verfärbungen, Schlieren oder Trübungen im Wasser verantwortlich. Es gibt auch andere – meist harmlose – Ursachen dafür. Beispielsweise andere Grünalgen, Kieselalgen oder Blütenstaub.

Kleinkinder und Hunde schützen

Im Falle einer giftigen Blaualgenblüte, die sich nur von Fachleuten unter dem Mikroskop feststellen lässt, bedürfen Kleinkinder und Hunde besonderen Schutz. Daher wird bereits bei Verdacht auf eine Blaualgenblüte empfohlen, den Gewässerbereich vorsorglich zu meiden. Das bedeutet vor allem: Nicht schwimmen oder baden, Kinder und Hunde fernhalten sowie das Wasser nicht schlucken oder trinken. Wer Kontakt mit Blaualgen hatte, soll sich zeitnah mit sauberem Wasser gründlich waschen. Bei Hunden sollte das Fell ausgewaschen werden. Hunde sollen generell kein trübes oder gefärbtes Wasser trinken – auch nicht aus Pfützen. Treten nach dem mutmasslichen Kontakt mit Blaualgengift Symptome wie Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall oder Lähmungen auf, wird umgehend zum Besuch eines Arztes oder Tierarztes geraten. Bei Vergiftungssymptomen wird zum sofortigen Anruf von Tox Info Suisse geraten (Notfallnummer 145).

Bitte wenden Sie sich beim Verdacht auf eine Blaualgenblüte an das Amt für Umwelt (058 345 51 51 oder Bitte Javascript aktivieren!, während der Bürozeiten) oder die Polizei (117, ausserhalb der Bürozeiten).

Weitere Informationen: Blaualgen (tg.ch)